ÜBERLEBENSSTRATEGIE DER KULTURELLEN VIELFALT WÄHREND CORONA
Zug ist ein Wirtschaftsstandort mit einer Vielfalt an Menschen aus einem breiten Pool an Kulturen und Nationen. In diesen instabilen Zeiten von Corona ist die Politik gefragt mit kulturellen Institutionen wie Suisse Culture, SBKV, Sonart, tpunkt.ch Lösungen zu finden auf kantonaler und Bundesebene, die den Weiterbestand der Kulturszene nicht fundamental gefährden. Die aktuelle Situation (Stand 8. Nov 2020) ist untragbar und nicht durchdacht. Die 50er Begrenzung der Zuschauerzahlen kommen für einen Grossteil der Kulturbetriebe einem Veranstaltungsverbot gleich. Die Arten der künstlerischen Betriebe und Zusammenschlüsse sind derart breit gefächert, dass die Regelungen für Entschädigungen jetzt viele zwischen Stuhl und Bank fallen lassen oder für den Kanton einen bürokratischen Albtraum verursachen. Darum warten auch viele kulturelle Betriebe noch immer auf Ausfalls-Entschädigungen vom Frühlings-Lockdown. Dieses "Halbverbot" auf unbestimmte Zeit ist für den Theaterbetrieb verheerend. Theater können nicht von heute auf morgen wieder öffnen, sondern brauchen bei einer Wiederaufnahme des Normalbetriebs mindestens ein halbes Jahr Vorlauf. Es müssen grosse Investitionen vorab getätigt werden, um überhaupt eine Produktion auf die Bühne zu bringen. (Konzeptionierung, Proben, Bühnenbild, Vorverkauf, Werbung etc. etc. ) De facto ist die Kulturszene tot bis nächsten Herbst. Einen weiter Tanz auf dem Feuer zu wagen wäre zu fatal. Ich habe dieses Jahr bereits zwei Mal Produktionen einstudiert und produziert, die mit grossem Verlust einen Tag nach der Premiere abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben werden mussten. All das obwohl Schutzkonzepte erarbeitet und bezahlt wurden und bis jetzt im Theater keine einzige Ansteckung nachgewiesen werden konnte. Es geht also nicht mehr darum, welche Kultur die Stadt Zug (und der Kanton und das Land) braucht, sondern darum, es möglich z machen, dass Kultur überhaupt noch existiert in irgendeiner Form in naher Zukunft.
Isabelle Flachsmann
Kommentare
am 09. Nov. 2020
um 16:32 Uhr 1 Stimme
Gleiches gilt auch für Musiker*innen und Sänger*innen ...
Die Covid - Situation zeigt aus meiner Sicht deutlich, was fehlt: Möglichkeiten, in der Öffentlichkeit, an öffentlichen Plätzen aufzutreten. Der Zugang sollte unkompliziert sein, z.B. über die IG Kultur. Neben dem Pavillon vor dem alten Zeughaus sind Pavillons am See denkbar, die für Tanz, Musik, Gesang, (Klein-) Theater, Comedy usw. genutzt werden könnten.